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Mahnmal zur Erinnerung an fünf ermordete Zwangsarbeiter in Heidelberg-Rohrbach

 

Mahnmal_002_Foto IGM

von links nach rechts: OB Würzner Stadt Heidelberg, Michael Lingrên, Mirko Geiger IGM Heidelberg, RA Wolfgang Stather
Foto IG Metall

 


 

29. März 2015
Eigener Text zu „Ermordung von 5 Zwangsarbeiter – Mahnmal am Rohrbacher Wasserturm“

 

Formanalyse:

Das Mahnmal ist eine Schweißkonstruktion, gefertigt aus Edelstahl 1.4301 mit einem Textfeld, geschützt durch Acrylglasabdeckungen.

Da fünf die Anzahl der ermordeten Zwangsarbeiter war, ist fünf die Zahl, die bestimmend ist für die Geometrie des Mahnmals. Die Plastik gliedert sich in 3 übereinander angeordneten Teilen. Der Basisteil ist ein sich nach oben verjüngender fünfeckiger Pyramidenstumpf. Er wird gebildet aus fünf gleichen Trapezen, die auf den Seiten eines gleichseitigen Fünfecks stehen. In jedem Trapez ist ein liegendes Kreuz eingeschweißt.

Den oberen Teil des Pyramidenstumpfes umgibt ebenfalls ein fünfeckiger Pyramidenstumpf, bloß dass diese Pyramide sich nach oben weitet. Die Seiten des Pyramidenstumpfes sind gebildet aus Trapezblechen aus Edelstahl, bei denen jeweils die Namen der Opfer in sowohl deutscher als auch in kyrillischer Schreibweise aus dem Stahl mit dem Laser heraus geschnitten sind, so dass man durch die Namen den Himmel sehen kann. Dabei ist zu bemerken, dass die Namen der Opfer in der russisch-kyrillischen Schreibweise ausgeführt sind, die in der Schreibweise ihres jeweiligen Heimatlandes üblich war.

An dieser Stelle sei der Dank an Frau Prof. Dr. Jekatherina Lebedewa ausgesprochen für die Übersetzung und Schrift der Namen und des Textes.

Der Kopfteil des Mahnmals wird gebildet aus fünf Kreisbögen, die in der Mitte des jeweiligen Basistrapezes sich emporschwingen, um sich in einer Obersten Kreisfläche zu verbinden. Jeder dieser Bögen ist umwunden mit einer rechtsdrehenden Spirale aus Stacheldraht.

In dem Innenraum der Pyramide befindet sich das Eigentliche des Mahnmals. Der Text des Geschehens vom 28. August 1944, als die 5 Zwangsarbeiter erhängt wurden. Dieses schreckliche Ereignis ist auf einer Texttafel gedruckt. Die Tafel mit Rahmen ist ebenfalls in einer Trapezform, allerdings sind die Proportionen derart, dass das Verhältnis der Grundfläche zur Höhe sehr viel geringer als bei den Toren ist. Der Edelstahlrahmen umfasst dabei 2 Acrylglasplatten, in deren Mitte sich der Text befindet. Er ist von zwei Seiten zu lesen. Auf der einen Seite in deutscher, der anderen in kyrillischer Schrift. Die Texttafel hängt an einem quadratischen Rohr hängend in der Symmetriefläche der Pyramide, die sich von einer Ecke des Fünfecks ausgehend zur Mitte der gegenüberliegenden Seite des Boden-Fünfecks befindet. In der gleichen Symmetrieebene ist die Befestigung des vertikalen Befestigungsrohres.

Interpretation, bzw. Symbolik und ästhetischer Wille:

Die fünf Basis-Trapeze und die „Namenstrapeze“ bilden eine Einheit, die dem jeweiligen Opfer entsprechen. Die hohen Basistrapeze symbolisieren ein Tor, welches durch das liegende Kreuz dem Außenstehenden verschlossen ist. Es ist das Tor, durch welches das jeweilige Opfer ging. Sein Name ist über dem Tor ihm zugehörig. Sie sind auf den Seiten des regelmäßigen Fünfecks stehend und sich berührend als Opfer gleich. Diese Zusammengehörigkeit als Opfer eines unmenschlichen Mordes wird verstärkt durch die Kreisbögen, die sich von Ihren Toren erheben um sich in einem obersten Kreis zu vereinigen.

Dabei ist die durch die Bögen erzeugte Kuppelform ein Symbol Ihrer konfessionellen Herkunft. Es sind die Kuppeln der russisch - orthodoxen Kirche. Der Stacheldraht, der den jeweiligen Bogen umwindet ist das Symbol des Arbeitslagers und der Naziterrorherrschaft. Die Schrifttafel im geschützten Innenraum des Mahnmals hat als Umriss die Form des Trapezes, aber in seinen Proportionen die der Silhouette eine Kirchenglocke.

Die sakralen Elemente waren beim ersten Entwurf vorhanden, aber von mir erst im Nachhinein als solche erkannt. Zwingende Voraussetzung bei der ersten Idee war die Geometrische Gesamtform und der Wille, die Namen der Opfer nicht nur in der Schrift der Täter, als den Opfern zur Ehre in der ihnen eigenen Schrift.

Michael Lingrên

 


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